Geologie im Weinviertel - Weinviertel DAC

Eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Geologischen Bundesanstalt fand bei der Erstellung der Broschüre Geologie & Weinviertel statt. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Maria Heinrich erarbeiteten Mag. Thomas Hofmann und Dr. Reinhard Roetzel eine anschauliche Übersicht der im Weinviertel vorkommenden Gesteinsarten und Bodenformationen. Ob es sich um steile Lößwände, schwere Presssteine, Sande und Tone der Ur-Donau oder die Kogelsteine bei Grafenberg handelt, diese Broschüre gibt einen guten Einblick in die faszinierende Welt der Geologie. Für den Weinfreund bietet Sie eine spannende Entdeckung des Weinviertler Terroir.

Die reich bebilderte Broschüre kann über das Regionale Weinkomitee Weinviertel und der Geologischen Bundesanstalt erworben werden.

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Geologische Gliederung des Weinviertels:

Böhmische Masse

Ganz im Westen befindet sich die Böhmische Masse. Als Sammelbezeichnung für deren kristalline Gesteine wie Granit, Gneis und Schiefer hat sich umgangssprachlich der Begriff „Urgestein“ eingebürgert. Vor allem rund um die Stadt Retz und in Maissau findet man 600 Millionen Jahre alten Granit, der da und dort durch die Verwitterung in bizarren Kuppen aus der Landschaft ragt.

Molassezone

Der größte Teil des westlichen Weinviertels besteht aus lockeren Sedimentgesteinen wie Ton, Schluff, Sand, Kies und Kalk. Die ältesten stammen von Ablagerungen fossilreicher Sedimente des Molassemeeres im Randbereich zur Böhmischen Masse. Daraus bildeten sich örtlich Sandsteine, die für Gebäude und Skulpturen verwendet wurden. In ehemals küstennahen, kaum verfestigten Sanden wurden u.a. in Retz ausgedehnte Kelleranlagen angelegt.

Waschbergzone

Die Waschbergzone verläuft als schmales Klippenband und Begrenzung zwischen dem westlichen und östlichen Weinviertel. Sie zieht sich von Stockerau im Süden über die Leiser Berge und Falkenstein nach Norden. Durch gebirgsbildende tektonische Kräfte kam es vor 17 Millionen Jahren zur Hochschürfung von Kalklippen aus dem Untergrund. Die weißen Kalkklippen der Leiser Berge, Staatz und Falkenstein geben Einblick in die geologische Geschichte.

Flyschzone

Die Flyschzone gehört zu den östlichen Ausläufern der Alpen und umrahmt das Korneuburger Becken. Auch der Bisamberg gehört zur Flyschzone. Ihre ockerfarbigen Sandsteine aus Tiefseeablagerungen wurden vielfach auch zum Bau von Burgen, Kirchen und Presshäusern im südlichen Weinviertel verwendet. Flysch bezeichnet Gesteine, die zum Rutschen neigen, da sie aus einer Wechsellagerung harten Sandstein- und weicheren Mergelschichten bestehen.

Wiener Becken, Korneuburger Becken

Der Osten des Weinviertels wird geologisch dem Wiener Becken zugeordnet, das sich 200 km lang vom Süden Niederösterreichs bis nach Tschechien und in die Slowakei erstreckt. Neben Löss, Lehm oder Kalkstein finden sich hier Kies, Sand und Ton in einem eigenständigen Ablagerungsraum, der durch Zerrungen und Dehnungen des Untergrundes am Übergang der Alpen zu den Karpaten entstanden ist.