2008 war im Weinviertel ein Jahr des Winzers. Bei umsichtigen Arbeiten im Weingarten konnte man dem Peronospora-Befallsdruck entgegenarbeiten, lokal auftretende Hagelschäden wurden durch die Hand des Winzers gelindert. Die hohe Qualität des Jahrgangs 2008 ist aus derzeitiger Sicht mit 2005 vergleichbar.
Der Winter 07/08verlief im Weinviertel sehr ruhig. Es gab wenig Schnee und daher auch wenig Winterfeuchtigkeit, was aber zu keinen nennenswerten Problemen führte. Vor Winterfrost blieb das Weinviertel ebenfalls weitgehend verschont. Das Frühjahr war sehr feucht, was enorme Probleme vor allem mit Peronospora bedeutete (Pilzerkrankung, der „falsche Mehltau“). Die Blüte begann heuer etwa zwei Wochen später als im Vorjahr und somit zum normalen Zeitpunkt Mitte Juni. Im Juni folgte eine extreme Hitze und nach einem Temperatursturz Mitte des Monats dann wieder eine Abkühlung mit großen Niederschlagsmengen, lokal gab es Hagelschäden (westliches Weinviertel). Auch der Juli war extrem feucht und nicht heiß, was den Befallsdruck durch Peronospora noch weiter erhöhte. Der August und die erste Septemberhälfte brachten Wärme und geringe Niederschlagsmengen, die Trauben konnten hier gut aufholen. Mitte September kühlte es ab, im Oktober war das Wetter durchwachsen, Regen und Sonnenschein wechselten einander ab. Der Lesebeginn fand 2008 etwas später als 2007, also zu einem durchschnittlichen Zeitpunkt, statt.
Winzer, denen es möglich war die Peronospora- Problematik durch rechtzeitigen Rebschutz und gute Laubarbeit zu minimieren, können sich über einen hervorragenden Jahrgang freuen. Die Mengen werden 2008 über dem Durchschnitt liegen: Aufgrund der vielen Niederschläge waren die Trauben 2008 prall gefüllt, daher musste konsequent im Weingarten gearbeitet werden, was aber mit wunderbaren Weinen belohnt wird. 2008 wird dem Weinviertel hervorragende Qualitäten mit ausgewogener Säure und eleganter Frucht bringen.